DISKRIMINIERUNGSSENSIBEL und ANTIRASSISTISCH HANDELN
Als Save the Children Deutschland möchten wir mit unserer Arbeit besonders vulnerable Kinder erreichen, zu denen vor allem von Rassismus und anderen Diskriminierungsformen Betroffene gehören. Wir wollen dabei das Thema Rassismus explizit stärker in den Blick nehmen, weil es eng mit den Strukturen verbunden ist, in denen wir uns als Organisation in der Entwicklungszusammenarbeit und Humanitären Hilfe bewegen.
MACHTSENSIBEL AGIEREN UND KONTEXTE SEHEN
Wenn wir von Entwicklung, Entwicklungszusammenarbeit oder Entwicklungspolitik sprechen, dann geht es immer auch um Machtverhältnisse. Es wird oft von einem bestimmten, als einzig relevant geltenden Maßstab ausgegangen, den bestimmte Regionen, Länder und somit auch Menschen nicht haben und zur Erreichung dessen sie unterstützt werden sollen. Dabei ist wichtig zu beachten, dass diese Maßstäbe und Zuschreibungen vor allem im Kontext von Kolonialismus und Ausbeutung entstanden sind. Das Paradoxe an unserem Arbeitsfeld ist, dass wir diese Machtverhältnisse, Strukturen und Hintergründe zwar nicht aktiv befördern möchten, sie allerdings dennoch nicht immer mitdenken. Somit erkennen wir leider oft selbst nicht, dass unsere Arbeit nicht automatisch “gut” ist, obwohl wir wichtige Arbeit leisten und erklärtermaßen hehre Ziele verfolgen. Daher ist es besonders für uns, als Akteur der internationalen Zusammenarbeit in über 120 Ländern, unerlässlich, sich diese Verhältnisse und Zusammenhänge immer wieder neu vor Augen zu führen und sie in unsere tägliche Arbeit mit einzubeziehen.
Was bedeutet Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion für uns?
- Diversität: Wir möchten in unserer täglichen Arbeit die Vielfalt und unterschiedlichen Perspektiven anerkennen, die jede*r einzelne Mitarbeiter*in mitbringt. Unter Diversität fassen wir alle Aktivitäten, die auf eine Anerkennung und Förderung dieser Vielfalt abzielen – hier kann es um Gender, Behinderung, Bildungsgrad oder Rassismus gehen.
- Gerechtigkeit: Wir möchten, dass alle Menschen die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Je nach spezifischen Bedürfnissen oder Fähigkeiten braucht es verschiedene Ebenen und Formen der Unterstützung. Das kann bedeuten, dass Menschen unterschiedlich behandelt werden müssen, um historische und soziale Ungleichheiten zu adressieren und auszugleichen.
- Inklusion: Wir möchten, dass sich alle Menschen in unserer Organisation willkommen fühlen, teilhaben können und wertgeschätzt werden – unabhängig von Unterschieden oder Hintergründen. Inklusion zielt darauf ab, allen fairen Zugang zu Chancen und Ressourcen zu ermöglichen und so Diversität möglich zu machen.
Warum "DEI" als Haltung?
Als Kinderrechtsorganisation haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, uns für die Rechte von Kindern einzusetzen – einschließlich dem Recht auf Gerechtigkeit, Respekt und Würde. Diesem Anspruch möchten wir auch in Bezug auf die Communities, in und mit denen wir arbeiten, sowie innerhalb unserer Organisationsstrukturen folgen. Wir tragen somit eine besondere Verantwortung, DEI (Diversity, Equity & Inclusion) umfassend in unserer Organisation zu etablieren und zu fördern und als gemeinsame Haltung tagtäglich zu leben.
Dabei ist uns wichtig zu betonen, dass wir noch viel dazulernen müssen. Wir haben uns zwar auf den Weg gemacht und setzen uns verstärkt mit den Themen Diversität, Gerechtigkeit, Inklusion und Anti-Rassismus sowie den Diskriminierungspotenzialen in unseren eigenen Strukturen und Prozessen auseinander. Doch auch wir machen Fehler. Gleichzeitig erkennen wir an, dass unser Lernprozess nie beendet sein wird. Wie wir DEI aktuell in den unterschiedlichen Handlungsebenen umsetzen, können Sie in unserem Haltungsdokument nachlesen.
